Kassenbonpflicht für Bäckereien schafft unnötig Müll und Bürokratie
In der Generaldebatte machte sich Christian Lindner Luft. Er warf der Regierung vor, sich nicht um die wirklich wichtigen Fragen zu kümmern: „Die Situation der Wirtschaft spielt keine Rolle, und es gibt ein Klima des Misstrauens und der Bevormundung, das von der Regierung ausgeht. Wissen Sie, was dafür das Symptom ist? Die wesentliche wirtschafts-politische Maßnahme des Jahres 2020 ist ausgerechnet die Einführung einer Bonpflicht, weil man glaubt, dass dann, wenn beim Bäcker die Kaffeetasse ausgegeben wird, Steuerhinterziehung betrieben wird. Das ist symptomatisch: Bürokratismus, viele Kosten, Misstrauen ohne einen wirklichen Nutzen für unser Land.“
„Die Kassenbonpflicht schafft nur Müll und Bürokratie. Kaum ein Kunde möchte für diese einfachen Ausgaben in relativ geringer Höhe einen Kassenbeleg“, sagt Saarlands FDP-Landeschef Luksic. Das Bundesfinanzministerium schaffe hier wieder nur neue Bürokratie zu Lasten kleiner Betriebe und gegen den Willen der Bürger.
Seiner Ansicht nach ist die Kassenbonpflicht auch deshalb absurd, wenn man gleichzeitig die Umweltbelastung durch To Go-Becher minimieren will. „Allein die Bäcker rechnen mit ca. 5 Milliarden zusätzlicher Kassenbons pro Jahr. Statt einer Kassenbelegsausgabepflicht sollten lieber digitale Alternativen geprüft werden, die die Bürokratie verringern und die Umwelt schonen“.
Kritik äußert auch Bäckermeister Michael Tenk aus Südlohn im Münsterland. Auf Facebook postet er ein eindrückliches Bild. Auf dem ist das Innere der Bäckerei zu sehen, eine Mitarbeiterin hinter dem Tresen — und ein riesiger Haufen Kassenbons auf dem Boden davor. „Guten Morgen Politiker des Landes und des Bundes“, heißt es zu dem Bild, „gestern und heute morgen liefen unsere Bondrucker, das hier wurde liegen gelassen. Sondermüll. Eigentlich wollte ich morgen die Aktion fortsetzen, aber ich möchte meinen Kindern eine nicht noch schlechtere Erde hinterlassen.“