Forderung: Einwanderung in den Arbeitsmarkt und nicht in die sozialen Sicherungssysteme
Angesichts des sich verschärfenden Fachkräftemangels ist die EU auf die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte angewiesen. Wir Freie Demokraten fordern deshalb eine EU-Strategie für die Fachkräftegewinnung. Ziel muss ein weitgehend harmonisiertes Fachkräfteeinwanderungsrecht sein, das auch Drittstaatsangehörigen unkomplizierte Mobilität zum Zwecke der Erwerbstätigkeit ermöglicht. Wir wollen ein modernes Zwei-Säulen-System etablieren: Die Blue Card wollen wir auch für nichtakademische Fachkräfte weiter öffnen und Mindestgehaltsgrenzen senken. Zudem wollen wir einen europäischen Talentpool mit Punktesystem nach kanadischem Vorbild einführen.
Wir wollen Einwanderung in den Arbeitsmarkt und nicht in die sozialen Sicherungssysteme. Das niederländische Vorbild eines einjährigen Orientierungsvisums für Absolventinnen und Absolventen der global besten 200 Universitäten wollen wir auf die ganze EU ausweiten. So ermöglichen wir eine gesteuerte Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte und steigern die Attraktivität der EU im internationalen Wettbewerb. Für gut integrierte Schutzsuchende muss es die Möglichkeit eines „Spurwechsels“ in eine der beiden Säulen der Einwanderung in den Arbeitsmarkt geben. Zudem wollen wir die Bereitschaft vieler älterer Menschen fördern, ihre Erfahrung und ihr Fachwissen freiwillig auch nach dem Eintritt in den Ruhestand einzubringen.
Wir Freie Demokraten wollen die European Employment Services zu einer Europäischen Arbeitsplattform ausbauen. Wir Freie Demokraten fordern die Kommission auf, künftig einen stärkeren Fokus auf Arbeitskrafteinwanderung zu setzen. Insbesondere für den Bereich Langzeitpflege und -betreuung muss die EU-Kommission die Zusammenarbeit mit Partnerländern ausbauen, um dem hohen Bedarf an qualifizierter sowie erschwinglicher Pflege in den EU-Mitgliedstaaten gerecht zu werden.
(Auszug aus dem Programm der FDP zur Europawahl 2024)