Forderung: Besondere Unterstützung für multinationale Hochschulen und Studiengänge
Erasmus+ ist eine Erfolgsgeschichte. Es hat Millionen jungen Menschen Auslandserfahrungen in Europa ermöglicht. Darauf wollen wir aufbauen, indem wir Erasmus+ stärken und den Zugang auch für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Azubis verbessern. Unser Ziel ist, dass alle Schülerinnen und Schüler unabhängig vom Einkommen der Eltern sechs Monate ihrer Schulzeit im europäischen Ausland verbringen können. Weiteren Partnerländern der EU soll der Status als Programmland angeboten werden, insbesondere den Beitrittskandidaten.
Multinationale Hochschulen in Grenzregionen und Studiengänge sowie Prä-Doc- und Post-Doc-Programme, die den Aufenthalt an mindestens zwei europäischen Hochschulen bzw. Forschungsinstituten bedingen, wollen wir besonders unterstützen. Das gilt insbesondere für Studiengänge mit einem Doppelabschluss an mehreren Universitäten. Bei der beruflichen Bildung wollen wir besonders dafür werben, jungen Menschen europäische Perspektiven im Handwerk und den dualen Ausbildungsberufen aufzuzeigen.
Zur Förderung von sozialem Engagement und kulturellem Austausch in Europa wollen wir den Europäischen Freiwilligendienst sowie den Kultur- und Sportaustausch zwischen den Mitgliedstaaten stärken. Gemeinnützige Vereine, Organisationen und Stiftungen stoßen jedoch auf vielfältige Hindernisse: etwa sind die Anerkennung des Gemeinnützigkeitsstatus, das Spenden und Kooperationen noch immer problematisch, wenn sie grenzüberschreitend erfolgen. Auch sind häufig Stiftungen aus anderen Mitgliedstaaten den inländischen nicht gleichgestellt. Dadurch entstehen jährlich Kosten von über 90 Millionen Euro. Geld, das besser für einen guten Zweck als für Bürokratie ausgegeben werden sollte. Wir wollen diese Hürden beseitigen und grenzüberschreitende Aktivitäten gemeinnütziger Organisationen in der EU erleichtern.
Zudem fordern wir die Schaffung einer neuen europäischen Rechtspersönlichkeit für gemeinnütziges Wirken als zusätzliche Option zum nationalen Vereins- und Stiftungsrecht. Wir Freie Demokraten fordern zudem die Gründung eines Europäisch-Britischen Jugendwerkes, durch das der Austausch von Schülerinnen und Schülern aus dem Vereinigten Königreich und den Mitgliedstaaten der EU gefördert werden soll. Wir Freie Demokraten fordern, dass EU-Förderprogramme verstärkt für die Anschubfinanzierung dualer Ausbildungssysteme genutzt werden, wo diese bisher nicht existieren.
(Auszug aus dem Programm der FDP zur Europawahl 2024)