Renten-Modell der Union überzeugt noch nicht
Altersarmut, Grundsicherung, Mütterrente: In den Jamaika-Sondierungen ist die künftige Rentenpolitik ein weiteres strittiges Thema. Nicola Beer ist vom Konzept der Union nicht überzeugt.
Ihrerseits forderte die CSU eine Ausweitung der Mütterrente, so dass auch für vor 1992 geborene Kinder drei Erziehungsjahre pro Kind bei der Rente angesetzt würden. Die FDP lehnt diesen Vorstoß ab. „Für Zeiten bis 1992 gilt auch eine sogenannte Mindestrente, die geringe Renten hochwertet“, erklärt Beer. „Als diese Mindestrente 1992 abgeschafft worden ist, hat man im Gegenzug die Kindererziehungszeiten für die Zeit danach ausgeweitet, weil von der Mindestrente oft viele Frauen profitiert haben.“ Nun gelte es, nach vorne zu schauen und die Erwerbstätigkeit von Frauen zu verbessern, damit auch ihre Renten höher ausfallen würden. „Und dort, wo das Alterseinkommen zu gering ist, müssen wir gezielte, bessere Ansätze finden, die allen zugutekommen und nicht auf die Gruppe der Mütter beschränkt werden“, fordert sie.
Wenn es darum gehe, die Leistungen der Alterssicherung zu verbessern, müsse geschaut werden, wo das Geld wirklich gebraucht werde, so Beer weiter. „Sicherlich gehören viele ältere Frauen, die ihr Leben lang Kinder großgezogen haben, dazu“, betont sie. „Das ist eine Lebensleistung, die auch ich persönlich anerkenne. Meine eigene Mutter gehört dazu.“ Die Mütterrente verteile das Geld aber unabhängig von der Frage, wer bessergestellt werden müsse und wer nicht. „Die Maßnahmen der Mütterrente der Großen Koalition aus der letzten Legislaturperiode kosten sieben Milliarden Euro pro Jahr“, hebt Beer hervor. „Und das hilft insbesondere nicht, Altersarmut gezielt zu bekämpfen.“