FDP wirbt für europäsiche Wasserstoffunion

Die Bundesregierung will Deutschland bei der Nutzung von Wasserstoff als klimafreundlichen Energieträger zum Vorreiter machen. Den Freien Demokraten geht das viel zu langsam.

Wasserstoff
Wasserstoff kann mit einem Anteil von fünf bis zehn Prozent in das bestehende Erdgasnetz eingespeist werden.
An diesem Mittwoch hat das Bundeskabinett nach langem Streit eine Wasserstoffstrategie verabschiedet, die unter anderem ein Ziele für die Herstellung von Wasserstoff setzt. Den Freien Demokraten ist vieles in der 28 Seiten langen Strategie noch nicht konkret genug. FDP-Präsidiumsmitglied Michael Theurer bemängelt, dass der Aktionsplan trotz monatelanger Verhandlungen voller Prüfaufträge bleibt, dabei müsse es jetzt schnellstmöglich an die gesetzliche Umsetzung gehen. „Denken wir groß — etwa mit einer europäischen Wasserstoffunion“, sagt auch FDP-Chef Christian Lindner.

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Theurer pocht auf eine europäisch abgestimmte Importstrategie und forderte eine „Europäische Wasserstoffunion”, die auch Projekte in Südeuropa und Afrika fördere. „Deutschland braucht dringend eine Wasserstoffstrategie, um Ökologie und Ökonomie zu versöhnen und endlich einen Klimaschutz zu erreichen, der weder unsagbar teuer ist noch hunderttausende gutbezahlte Jobs kostet“, sagt Theurer. Die Bundesregierung habe dieses Thema sträflich verschlafen. „Wir haben schon im letzen Jahr ein Konzept vorgelegt“, während die Bundesregierung das Thema immer wieder auf die lange Bank geschoben habe.

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Länder wie Japan, Österreich und die Niederlande haben bereits eigene Wasserstoffstrategien vorgelegt, und auch die Bundesregierung konnte sich nach monatelangen Diskussionen auf einen gemeinsamen Kurs einigen. Die Freien Demokraten sehen schon länger in der Großproduktion von „grünem Wasserstoff“ in Nordafrika und Südeuropa einen Weg, um Deutschlands Bedarf an sauberer Energie zu decken. „Wasserstoff aus der Wüste“ könne Erdöl als wichtigsten Primärenergieträger ablösen.

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„Die Wasserstoffstrategie ist eine der zentralen Weichenstellungen auf dem Weg zur klimaneutralen Industrie“, sagte Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, dem Handelsblatt. Durch eine „ideologisch motivierte Festlegung auf einzelne Technologien“ drohe Deutschland aufs falsche Gleis zu geraten und international den Anschluss zu verlieren, so Köhler. Die Zeit dränge. Der Umbau der gesamten deutschen Industrie auf klimaneutrale Produktionsverfahren sei eine gigantische Herausforderung.

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