Ein Paradigmenwechsel in der Rentenpolitik

Finanzminister Christian Lindner hat zusammen mit Sozialminister Hubertus Heil das Rentenpaket II vorgestellt. „Wir investieren damit in die Zukunft dieser Gesellschaft“, betonte Lindner.

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Die Freien Demokraten wollen die Rente mit dem Generationenkapital zukunftsfest machen.

Finanzminister Christian Lindner und Sozialminister Hubertus Heil haben am Dienstag ihre Pläne für das Generationenkapital vorgestellt. Mit dem Generationenkapital werden künftig endlich auch die Chancen des Kapitalmarktes für die Rente genutzt. Die Umlagefinanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung wird dann durch Erträge aus einem Kapitalstock ergänzt. „Der demografische Wandel ist ohne Zweifel eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft. Volkswirtschaftlich, weil er den Fachkräftemangel verschärft und unseren Wirtschaftsstandort damit unter Druck setzt“, erläuterte FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner bei der Präsentation des Rentenpakets II in Berlin.

Die Finanzierung der Rente werde dadurch zu einer immer größeren Herausforderung. Menschen und Betriebe könnten nicht grenzenlos belastet werden, so Lindner. „Steigerungen der Sozialversicherungsbeiträge haben dort Grenzen, wo sie negative Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft haben und den Druck auf die arbeitende Mitte überziehen“, stellte der Finanzminister klar. Das Generationenkapital sei ein neuer Baustein für die gesetzliche Rente.

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Die Chancen der Kapitalmärkte für die Rente nutzen

„Es ist überfällig, dass wir die Chancen der Kapitalmärkte auch für die gesetzliche Rentenversicherung nutzen“, bekräftigte Lindner. Dieses Jahr solle mit 12 Milliarden Euro für den Kapitalstock gestartet werden, der jährliche Beitrag soll bis 2028 auf 15 Milliarden Euro ansteigen und so soll bis Mitte der 2030er-Jahre der Kapitalstock auf 200 Milliarden Euro anwachsen, erklärte der Finanzminister. Ab diesem Zeitpunkt sei dann auch mit ersten Ausschüttungen zu rechnen. Mit dem Generationenkapital wird es möglich sein, die gesetzliche Rente als tragende Säule der Alterssicherung langfristig im Hinblick auf das Rentenniveau stabil zu halten und den Beitragszahler sowie den Bundeshaushalt dauerhaft zu entlasten. 

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Mehr Vertrauen in Kapitalmärkte schaffen

Die Einführung des Generationenkapitals sei von besonderer Bedeutung, betonte der Finanzminister. Es sei eine Chance, einen gesellschaftlichen Lerneffekt einzuleiten und mehr Vertrauen in die privaten Kapitalmärkte aufzubauen. Deswegen werde im Laufe des Jahres auch ein Paket zur Reform der privaten und betrieblichen Altersvorsorge vorgestellt. „Im Bereich der privaten Altersversorgung geht es darum, die Riester-Produkte attraktiver zu machen und über neue, innovative, auch risikoorientierte Vorsorgeformen nachzudenken, wie etwa ein sogenanntes Altersvorsorgedepot“, so Lindner.

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Wir machen die Rente enkelfit

„Mit dem Generationenkapital führen wir in diesem Jahr das erste Mal überhaupt eine kapitalgedeckte Säule in die gesetzliche Rentenversicherung ein“, sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. Er stellte klar: „Dieser Paradigmenwechsel ist angesichts der demographischen Schwierigkeiten unseres umlagefinanzierten Rentensystems ein Riesenerfolg. Wir machen die Rente enkelfit, stellen unser System zukunftsfest auf und nutzen langfristig sichere und ertragreiche Anlagemöglichkeiten.“ Djir-Sarai führte aus, dass bereits in zahlreichen Ländern erfolgreich kapitalgedeckte Rentenmodelle eingeführt worden seien. Es sei „Zeit, dass Deutschland nachzieht“, betonte Djir-Sarai.

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